Warum das Bier 10 Euro kosten müsste!
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Ein befreundeter Gastronom brachte es bei einem der letzten Besuche dort recht süffisant auf den Punkt.
„Ich krieg hier die Krise, wenn die Gäste immer nur über den Preis meckern. Die rechnen sich hoch, was ihre Flasche Bier im Supermarkt kostet und rechnen sich dann aus, was sie das 0,3 l Glas hier kosten müsste. Dass ich hier noch Kosten stemmen muss, damit sie ihr kühles Blondes frisch vom Fass in netter Atmosphäre trinken können, schnallen die meisten gar nicht.“
Und dann haben wir spaßeshalber mal alleine die Steuern und Abgaben zusammengesucht, mit denen man sich als Gastronom so rumschlagen muss:
„Nachdem also die Gaststättenkonzession, die Getränkesteuer, Vergnügungssteuer, Mehwertsteuer, Einkommensteuer, Grundsteuer, Gewerbesteuer, Lohnsteuer, Kirchensteuer, Hundesteuer (für den Wachhund) und Kapitalertragssteuer bezahlt … *luft hol*… Beiträge zur Krankenkasse, Berufsgenossenschaft, Unternehmerausgleichskasse (U1, U2), Arbeitslosenversicherung, Risikolebensversicherung (für die Kreditabsicherung), Feuerversicherung, Inhaltsversicherung, Betriebsunterbrechungsversicherung, Unfallversicherung und Haftpflichtversicherung … *Schweiß von der Stirn putz* … die Gebühren für Reinigung der Schankanlagen, Schornsteinfeger, Radio und Fernsehen, Straßenreinigung, Müllentsorgung, Niederschlagswasser, Abwasser und Versiegelungsgebühr entrichtet sind … *traurig in meine Kasse guck* … bleibt diesen Monat hoffentlich noch Geld übrig, um Löhne, Gas. Strom, Wasser, Werbung, Telefon, Zeitungen und meine Buchhalterin zu bezahlen, die diesen ganzen Irrsinn irgendwie in Zahlen umwandelt. Und ich brauch dann ja auch noch was für meinen Arbeitseinsatz, ich will ja schließlich auch nicht für umsonst arbeiten, oder?“
Beiderseitiges betretenes Schweigen!
„Mann, Kalle, bin ich froh, dass bei dir mein Bier nur 3,30 Euro kostet. Bringste mir noch eins“.
In diesem Sinne … „Wohl bekomms'“.
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